Runder Tisch Digitalisierung Forst und HolzFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

DRMdat

DRMdat steht für „Datenstandard für das Rohstoffmanagement in Mitteleuropa“ und ist der erste mitteleuropäische elektronische Datenstandard seiner Art. Seine Entwicklung wurde im Jahr 2018 von der deutschen Plattform Forst & Holz und der österreichischen Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP) mit der Absichtserklärung „Forest 4.0“ angestoßen. Seine Anwendung beschränkt sich auf die Kommunikation zwischen Unternehmen der Forst- und Holzwirtschaft, einschließlich ihrer Dienstleister.

Im Rahmen eines vom BMEL geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojektes wurde mit DRMdat ein absoluter Meilenstein auf dem Weg zum europäischen Holzdatenaustausch und zu europaweiten digitalen Prozessabbildungen erreicht. DRMdat standardisiert bisher die elektronische Datenkommunikation der Holzbereitstellungskette zwischen Deutschland und Österreich. Weitere europäische Nachbarstaaten haben ihre Beteiligung am Datenstandard bereits in Angriff genommen.

DRMdat ist ein deutsch-österreichisches Gemeinschaftsprojekt folgender Projektpartner:

  • Deutscher Forstwirtschaftsrat e. V. (Deutschland)
  • Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (Deutschland)
  • Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (Deutschland)
  • FHP - Kooperationsplattform Forst Holz Papier (Österreich)

In der Projektphase wurde die vollständige Prozesskette fokussiert:

  • Vertragsschließung,
  • stehendes Warenlager – Waldbestand,
  • Auszeichnung des ausscheidenden Bestandes (Durchforstungsvorbereitung),
  • Arbeitsauftrag,
  • Produktion - Holzernte, Holzrückung, Holzbringung,
  • Transport - Logistik,
  • Werkseingang – Vermessung und
  • Abrechnung (Fakturierung).

Die digitalen „Sprachbarrieren“ beeinträchtigten den internationalen Markt im europäischen Cluster Forst & Holz. Als zukunftsorientierte neue Entwicklungsstufe der nationalen Datenstandards ELDAT (Deutschland) und FHPDAT (Österreich) überwindet DRMdat die an den Ländergrenzen bislang auftretenden Kommunikationsbarrieren.  

Für den automatisierten elektronischen Datenaustausch von der Dienstleistungsbeauftragung über die Logistik, von Holzübernahme bis zur Abrechnung der Leistungen bedient sich DRMdat dabei einheitlichen und wiederkehrenden Modul- und Containerstrukturen.

DRMdat basiert auf den Erkenntnissen der bestehenden Formate. Beide nationalen Standards bleiben, unabhängig der Entwicklung von DRMdat, weiterhin erhalten. Die Entscheidung, welcher Standard zur Anwendung kommt, obliegt ausschließlich den jeweiligen Unternehmen bzw. Anwendern. Ein gemischter Einsatz der Standards ist möglich (Beispiel: ELDAT für Bereitstellung und Abmaß, DRMdat für Dienstleistungen). DRMdat ist auch mit den Standards papiNet und StanForD kompatibel. DRMdat bedeutet nicht die automatische Ablösung von ELDAT oder FHPDAT!

DRMdat steht für ein digital vernetztes Europa und ist somit DER Datenhighway für die europäische Forst- und Holzwirtschaft.

DRMdat ist ein offener Standard und hat keine Lizenzgebühren zur Folge. Dadurch, dass er den Praxisbedarf an Dateninfrastrukturen vollständig abbildet und mit anderen existierenden Standards kompatibel sowie schrittweise in den Unternehmen umsetzbar ist, ermöglicht er eine medienbruchfreie Kommunikation im internationalen Maßstab. Diese europaweite digitale Marktvernetzung ermöglicht nun dem europäischen Wirtschaftscluster Forst & Holz bislang unerreichbare Effizienzsteigerungen, Ressourcenoptimierungen und Umweltschutzeffekte.

„DRMdat ist kein System das einschränkt, sondern ein Standard der verbindet. Bestehendes wird nicht ersetzt, sondern vernetzt. DRMdat wird uns besser verbinden sowie den Datenaustausch erleichtern und sicherer machen.“
© Felix Montecuccoli auf dem EU-Symposium in Berlin am 29.04.2022

Links zum Download und nähere Informationen sind unter DRMdat verfügbar.

Das Logo von DRMdat lehnt sich an den vielen Stationen der Holzbereitstellungskette an. Quelle: KWF e. V.

Das Logo von DRMdat lehnt sich an den vielen Stationen der Holzbereitstellungskette an. Quelle: KWF e. V.