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Datenstandard erklärt

Ein Datenstandard ermöglicht ein firmenübergreifendes Vereinheitlichen von Datentypen. Beispiele für Datenstandards des Clusters Forst und Holz sind 
ELDATsmart, FHPDAT, DRMdatpapiNet und StanForD. Um den Einstieg in die Thematik zu vereinfachen, werden diese fünf Datenstandards auf den nächsten Seiten möglichst einfach erklärt und veranschaulicht.

Wofür werden Datenstandards benötigt?

Datenstandards sind das wesentlichste Mittel in der Forstwirtschaft, um in der Forst- und Holzlogistikkette die Übermittlung von Daten an die verschiedenen beteiligten Akteure (Wald- und Holzbesitzer, Holzernte- und Transportdienstleister, Holzverarbeiter, …) effizient weiterzuleiten. Sind mehrere Akteure an einem Prozess beteiligt, treten oftmals „Sprachprobleme“ an den Stellen auf, an denen sie zum Datenaustausch miteinander kommunizieren müssen. Datenstandards haben durch die Festlegung von Regeln und Richtlinien die Vereinheitlichung von Prozessen zum Ziel.

Datenstandards können als eine Sprache zur Übermittlung von elektronischen Informationen verstanden werden. So wie jede Sprache durch Vokabeln und Satzbau für uns Menschen verständlich ist, wird auch in Datenstandards durch Wort und Ort kommuniziert.

Homogene Abläufe über mehrere Prozessschritte hinaus besitzen den wesentlichen Vorteil, dass der Austausch von Daten über Schnittstellen unternehmens- oder sogar branchenübergreifend funktionieren kann. So tragen Datenstandards zur Prozessoptimierung bei, indem Prozesse effizienter, schneller und dadurch kostengünstiger ablaufen. Datenstandards gewährleisten eine medienbruchfreie Übertragung von Daten und Informationen.

Medienbruchfrei bedeutet in der Informationsverarbeitung, dass in der Übertragungskette eines Prozesses Daten oder Informationen nicht auf ein anderes Informationsmedium übertragen werden. Es ist nur ein Medium (Kommunikationsmittel) für den Vorgang notwendig.

Zum Beispiel:

In der Forst- und Holzlogistikkette werden nach der Holzernte vom betreuenden Förster Polterdaten (Baumart, Qualität, Koordinaten, Losnummer, ...) aufgenommen. Diese Daten werden an ein Sägewerk versendet. Das Sägewerk beauftragt im nächsten Schritt ein Fuhrunternehmen.

Variante 1 – Medienbruch ohne Datenstandard

Der Förster notiert händisch die Polterdaten, trägt sie in eine Liste auf seinem Computer ein und versendet die Liste an das Sägewerk. Das Sägewerk nutzt eine App für seine Kommunikation mit dem Fuhrunternehmen und speist die Liste vor dem Versand in die App ein. Insgesamt benötigt es für den Vorgang drei Medien - Handliste, Computerliste, App

Variante 2 – medienbruchfrei mit Datenstandard

Der Förster nutzt eine Anwendung, die auf einem Datenstandard beruht und trägt die Polterdaten direkt in seine Anwenudng ein. Er versendet das Dokument an das Sägewerk. Unter Verwendung einer Anwendung, basierend auf denselben Datenstandard, kann das Sägewerk die Daten lesen und an ein Fuhrunternehmen weitergeben, welches ebenso den Datenstandard nutzt und daher die Daten auslesen kann. Insgesamt benötigt es für den Vorgang nur ein Medium - den Datenstandard auf den alle Anwenungen beruhen.

Die Modulübersicht von DRMdat gibt einen Überblick über die durch den Datenstandard abgedeckte Forst- und Holzbereitstellungskette. Quelle: KWF e.V.

Eine Modulübersicht wie bei DRMdat gibt einen Überblick über die durch den Datenstandard abgedeckte Forst- und Holzbereitstellungskette. Quelle: KWF e.V.